Burg Murach
Die ehemalige Burg zählt mit zu den größten und beeindruckendsten Burgen entlang der Böhmischen Grenze. Sie thront auf hohem Berg und begrüßt schon von weitem die Besucher.
Burgbesichtigung:
Schlüssel erhältlich beim Burgwart, Manfred Senft, Obermurach 58, Telefon: 09671/91234
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Von der 1110 erstmalig urkundlich erwähnten und einst so imposanten Burg Murach steht nur noch eine Ruine. Sie wurde auf der Bergkuppe von den Grafen von Sulzbach erbaut und nach Aussterben der männlichen Linie durch Heirat an die Grafen von Ortenburg weitergegeben. Nach Erbstreitigkeiten der Ortenburger kam ihr Besitz im 13. Jahrhundert an den Wittelsbacher Herzog Ludwig von Oberbayern, der Burg und Amt Murach mit seinen Dienstleuten besetzte. In dem in der bayerischen Geschichte bedeutenden Hausvertrag von Pavia der Wittelsbacher fiel Murach 1329 zusammen mit dem Großteil der Besitzungen im Nordgau an die Pfälzische Linie der Wittelsbacher, von der es 300 Jahre später(1628) unter Kurfürst Maximilian I. an die bayerische Linie zurückkam. Die Wehrhaftigkeit der Festung bewies sich in den Hussitenkriegen von 1419 bis 1436, als Murach allen Anstürmen standhielt.
Im Rahmen der bayerischen Gebiets und Verwaltungsreform zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Amt und Pfleggericht Murach 1803 nach Neunburg v. W. verlegt und die Burg an einen Privatmann verkauft. Ab dieser Zeit benutzte man das Bauwerk als billigen Steinbruch; die Witterungseinflüsse trieben den Verfall zu dem voran. Erst nach der Errichtung des Landgerichts in Oberviechtach kaufte der Staat 1844 die Ruine zurück und sorgte für eine notdürftige Konservierung. Das heutige Heimatmuseum in Oberviechtach zeigt die Burg Murach in einer Rekonstruktion gefertigt von dem Arzt Dr. Hasenbach, die einen Eindruck von dem einstigen imposanten Bauwerk vermittelt. Seit dem 13. Jahrhundert taucht für Murach in den Quellen immer wieder die Benennung "Haus" auf die sich im Volksmund bis heute als Bezeichnung für die Ortschaft Obermurach gehalten hat. Bezogen auf die Burg verrät dieser Begriff die Nutzung als Wohnburg oder Schloß.
Der Bergfried, wohl nicht vor 1250 erbaut, ist der bis heute am besten erhaltene Teil der Anlage. Der etwa 20 Meter hohe Turm weist eine Aussichtsplattform auf und bietet dem Besucher einen herrlichen Rundblick weit ins Land hinaus. Relativ gut bewahrt sind auch noch Reste der äußeren Ringmauer und der inneren Zwischenmauer mit dem Zugang zum oberen Burghof Palas, Kapelle und Verlies sind nur noch in den Grundfesten erkennbar.
Alljährlich am 1. Sonntag im August verwandelt sich der romantische Burghof mit seiner einmaligen Atmosphäre in einen Festplatz. Zahlreiche Gäste folgen dem Ruf der "Hauserner", um in luftiger Höhe ein reichhaltiges Programm innerhalb der Burgmauern zu erleben.